Notunterbringung in Turnhallen soll auch künftig vermieden werden

Veröffentlicht am 18.04.2016 in Kreistagsfraktion

SPD-Kreistagsfraktion besuchte Flüchtlingseinrichtung in Landau.

Bei einem Besuch der Notunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber in Landau ließen sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfaktion über die aktuellen Entwicklungen und über die Herausforderungen informieren, die auf den Landkreis in nächster Zeit zukommen. Fraktionsvorsitzender Kreisrat Josef konnte dazu auch Peter Kahlert vom BRK begrüßen, der sich in der Einrichtung sehr engagiert. Koch lobte das Organisationsgeschick im Landratsamt, das vor immer neue Herausforderungen gestellt war und es dabei vermeiden konnte, dass Turnhallen zur Belegung hergezogen und für den Schul- und Sportbetrieb gesperrt werden mussten.

Oberregierungsrat Johann Kerscher führte die Kreisräte durch die Einrichtung, die bis zu 410 Flüchtlinge am Tag unterzubringen hatte und vom Landratsamt im Auftrag der Regierung als Ausweicheinrichtung für Deggendorf eingerichtet wurde.

Gegenwärtig seien dort noch 30 Flüchtlinge untergebracht, von denen 11 als Bleibeberechtigte eigentlich ausziehen müssten und damit als Fehlbeleger auf dem normalen Wohnungsmarkt nach einer Bleibe suchen. Da der Landkreis aber weiterhin verpflichtet ist, eine Notunterkunft für bis zu 300 Personen bereitzuhalten, sei man froh, so Landrat Heinrich Trapp, dass der Mietvertrag noch bis zum Frühjahr 2017 laufe. Damit könne man vermeiden, dass Turnhallen als Notunterkunft  verwendet und für den Sportbetrieb gesperrt werden müssen. Kreisrat Josef Koch erinnerte daran, dass über 100 Dreifachturnhallen zu Notaufnahmeeinrichtungen umfunktioniert worden seien, was zu erheblichen Ärger geführt habe. Nicht nur normaler Sport- und Schulbetrieb sei damit unterbunden worden, selbst das Training von Bundesligamannschaften musste in weit entfernte Sportstätten verlegt werden. Man müsse den Verantwortlichen im Landratsamt bestätigen, dass sie selbst in Stresssituationen gute Entscheidungen getroffen hätten.

Kreisrätin Christine Trapp zeigte sich dankbar für das Engagement so vieler Ehrenamtlicher in Landau, ohne die die Notaufnahme „aufgeworfen“ gewesen wäre. Es sei aber wichtig, dass dieses Engagement bei den Anerkannten, die sich jetzt auf dem freien Wohnungsmarkt bewegten, nicht abreiße. „Wer erst ein paar Wochen im Land ist, braucht diese Begleitung und Zuwendung.“

Den Landauer  Kreisräten Nik Söltl und Rudi Pritzl wurde auf Nachfrage versichert, dass das Thermozelt im kommenden Monat abgebaut und der Mietvertrag für dieses Areal im gegenseitigen Einvernehmen gekündigt worden sei.